abas Software AG

1. Kurzbeschreibung

Diese App bietet eine Prozessoptimierung bei chargenpflichtigen Artikeln und Artikeln mit Seriennummern.
Anwenderunterstützung durch automatisches Anlegen und Zuordnen von Chargen und Seriennummern.
Die App erleichtert dem Anwender die tägliche Arbeit in Bezug auf Prozesse zur Durchführung von Lagerbuchungen bei chargenpflichtigen Artikeln.
Der Prozess wird sicherer, weil bei der Buchung die Chargenpflicht geprüft wird.
Beim Lagerzugang in Einkauf können Chargen per Button automatisch angelegt werden,
beim Zugang in der Fertigung können auch Seriennummern einfach per Button erzeugt werden.
Beim der Entnahme Fertigung und Lieferung können Chargen nach FIFO zugeordnet werden.
Weiterhin können Entnahmen und Lieferungen „chargenrein“ zugeordnet werden.

Durch konsequente Prüfung der Eingaben wird erreicht, dass die Chargen-Kette und damit die lückenlose Rückverfolgbarkeit sichergestellt wird.
Die Datenqualität wird deutlich optimiert.
Durch die methodisch verbesserten Abläufe werden Unternehmen bei den Zertifizierungen signifikant unterstützt.
Darüber hinaus werden dem Anwender in der Materialzuordnung dynamisch jeweils zum Kontext passenden Buttons zur Erleichterung der Eingaben angeboten.
Das unterstütz und beschleunigt nicht nur die tägliche Arbeit, sondern schafft gleichzeitig auch noch bessere Datenqualität.

2. Installation

Die Installation erfolgt als APP über den APP-Installer.
Dabei werden die Maske 2.d und 142 um einen Reiter „CKCHV“ erweitert.
Es wird empfohlen die Felder nach der Installation auf die Haupt-Maskenreiter zu übernehmen und so zu platzieren wie diese für die tägliche Arbeit sinnvoll sind.
Die Installations-Routine fügt in der Variablentabelle V-02-01 das boolsche Plattenfeld yckchvserial ein
und in der Variablentabelle V-28-02 fünf BU3-Variablen für Buttons zur Chargenerzeugung und Zuweisung ein.

Anmerkung: Button yckchvserialcreass ist momentan ohne Funktion.

2.1. Konfiguration

Für die Generierung der Chargen können die Präfixe des Suchworts, der externen Chargennummer,
der Bezeichnung und bei Seriennummern der Trenner über Bezeichner der Datenbank Wertemengen (V-109-02) konfiguriert werden.
Bei der ersten Ausführung des Moduls werden, sofern noch nicht vorhanden die hier gelisteten Bezeichner angelegt und mit Default-Werten vorbelegt:

bild01

3. Beschreibung

In diesem Kapitel wird der Umgang mit der App „CKCHV“ und dessen Funktionsweise erklärt.

3.1. Artikelstamm

Der Artikelstamm ist erweitert um ein Feld Seriennummer yckchvserial.
Im Auslieferungszustand befindet sich das Feld auf einem zusätzlichen Reiter „CKCHV“

Wir empfehlen das Feld nach der Installation auf den Standard-Reiter „Lager, Dispo, Fertigung“ im Bereich „LAGEREIGENSCHAFTEN“ zu platzieren:

bild02
Wir empfehlen dringend, bei chargenpflichtigen Materialien die manuelle Entnahme zu aktivieren
und keine retrograde Materialentnahme für diese Artikel durchzuführen, weil der Prozess sonst ggf. unerwünschte Ergebnisse liefert.
Bei der retrograden Abbuchung können wir keine Prüfung auf Chargenpflicht durchführen.

3.2. Materialzuordnung

Die Materialzuordnung (MZ) ist erweitert um fünf Buttons für die Zuweisung und die Erstellung von Chargen beim Erfassen der MZ.

Wir empfehlen, die Buttons nach der Installation der App auf den Standard-Reiter „Seite 1“ zu platzieren:

bild03

Die Sichtbarkeit der Buttons richtet sich nach dem Kontext in dem man sich gerade befindet.
Die Funktionsweise erklären wir in den folgenden Abschnitten.

4. Funktionsweise allgemein

Das Standardfeld Chargenpflicht bekommt durch den Einsatz der App eine neue Bedeutung.
Wird in einem Einkaufs- oder Verkaufsvorgang ein chargenpflichtiger Artikel erfass, so wird beim Speichern (Maskenprüfung) überprüft,
ob in der/den zutreffenden Belegposition(en) eine Materialzuordnung erfasst wurde.
Das Speichern eines Beleges ist erst dann möglich, wenn zu allen relevanten Positionen eine MZ erfasst wurde.
Gleiches gilt auch für die Rückmeldebelege im Bereich Fertigung (Materialentnahme und Fertigmeldung).

4.1. Festlegung Charge

  • Alle manuellen Eingaben werden ungeprüft übernommen.
    Die Prüfmechanismen beziehen sich auf das automatisierte Anlegen und Zuweisen der Chargen.

Beispiel: Wir sind im Versand und machen einen Verkaufslieferschein.
Wenn die Chargen in der Position per Button zugeordnet werden, dann wird geprüft, ob Charge überhaupt frei verfügbaren Bestand hat.
Wird jedoch eine Charge manuell eingegeben, dann wird diese auch dann akzeptiert, wenn die Charge gar keinen verfügbaren Bestand hat (Standardverhalten).
  • Ist ein Artikel als chargenpflichtig gekennzeichnet, dann muss bei Einkaufslieferschein oder Rechnung mit Lagerbewegung,
    Verkaufslieferschein oder Rechnung mit Lagerbewegung und in der Materialentnahme eine Charge über die Materialzuordnung angegeben werden.

  • In der automatischen Zuordnung werden Chargen nach FIFO zugeordnet.

  • Es werden nur Chargen mit verfügbarem Bestand verwendet.

  • Die Erfassung einer Materialzuordnung reserviert den Bestand und er kann nicht für einen anderen Verbraucher verwendet werden.

  • Für chargenpflichtige Materialien in Fertigungslisten empfehlen wir dringend,
    diese auf manuelle Entnahme umzustellen. Bei retrograder Entnahme greift unser Modul nicht ein.

4.2. Festlegungen Seriennummern

  • Hat ein Artikel zusätzlich das Kennzeichen Seriennummer, dann muss in der Rückmeldung Betriebsauftrag eine Fertigcharge über die Materialzuordnung angelegt werden.

  • Eine Seriennummer ist eine Eigencharge mit der Menge 1 Lagereinheit.

  • Pro Betriebsauftrag können maximal 999 Seriennummern automatisch erzeugt werden.

  • Für einen Artikel mit Chargenpflicht ohne Seriennummer dürfen trotzdem Seriennummern angelegt werden.

  • Bei einem Artikel mit Seriennummern, kann bei der Entnahme nicht chargenrein zugeordnet werden, weil die Seriennummer bereits chargenrein ist.

Bei Lagerzugang/Abgang/Korrektur/Inventur in den entsprechenden Tippkommandos wird die Cargenpflicht nicht geprüft.

4.3. Einkaufslieferschein

Wird eine Lieferposition mit chargenpflichtigem Artikel erfasst, so ist das Speichern nur möglich, wenn auch eine Charge erfasst wurde.
Mit Verbuchung des Lieferscheins wird der Bestand auf die Charge gebucht.
In der Materialzuordnung wird der Button „Charge erzeugen“ sichtbar:

bild04

4.3.1. Button Charge erzeugen

Nach Drücken des Buttons wird für jede Zeile der Materialzuordnung eine Charge erzeugt.
Die externe Chargennummer erhält dabei den Wert „e“ gefolgt von der Identnummer der Charge.
Das Suchwort ein „L“ gefolgt vom Suchwort des Artikels.

4.4. Einkaufsrechnung mit Lagerbewegung

Die Funktionsweise ist analog zum Einkaufslieferschein.

4.5. Verkaufslieferschein

Wird eine Lieferposition mit chargenpflichtigem Artikel erfasst, so ist das Speichern nur möglich, wenn auch eine Charge erfasst wurde.
Mit Verbuchung des Lieferscheins wird der Bestand aus der Charge entnommen.
In der Materialzuordnung werden die Buttons „Charge zuordnen“ und „Chargenrein zuordnen“sichtbar:

bild05
Bei der Ermittlung der verfügbaren Mengen einer Charge werden Reservierungen nur dann berücksichtigt, wenn die entsprechende Materialzuordnung gespeichert ist.
Während der Erfassungsphase vor der Speicherung ist eine MZ für andere noch nicht sichtbar.

4.5.1. Charge zuordnen

Nach Drücken des Buttons, werden verfügbare und nicht reservierte Chargen aufsteigend nach ihrem Alter durchsucht und die Bedarfsmenge damit abgedeckt.

bild06

In diesem Beispiel ist die Bedarfsmenge 10. Um die Menge abzudecken, werden 8 Chargensätze zugeordnet.

Reicht der Bestand nicht aus, dann wird der Anwender entsprechend benachrichtigt.

bild07

4.5.2. Chargenrein zuordnen

Nach Drücken des Buttons, wird nach einer Charge gesucht, mit der die komplette Bedarfsmenge aus einer Charge bedient werden kann.

bild08

Wird keine Charge gefunden welche die Bedingung erfüllt, wird das Programm mit einem entsprechenden Hinweis beendet:

bild09

4.6. Rücklieferschein

Hat die Lieferscheinposition eine negative Menge, so wird zwar auch auf Chargenpflicht geprüft, es werden jedoch keine Buttons zur automatischen Zuordnung angeboten.
Wir gehen davon aus, dass bei der Rücklieferung die Chargen feststehen und manuell eingetragen werden müssen.

4.7. Materialentnahme Fertigung

Wenn Chargenpflichtiges Material verbaut wird, dann empfehlen wir dringend, für diese AFL-Positionen die manuelle Entnahme durchzuführen.
Wollen sie dennoch retrograd abbuchen, dann müssen Sie Ihren Prozess so gestalten, dass vor der retrograden Abbuchung die Materialzuordnung durchgeführt wurde.

In der Materialzuordnung ist das Verhalten analog zum Verhalten im Verkaufslieferschein.

bild10

Auch hier können Chargen entweder nach Fifo oder chargenrein zugeordnet werden.

bild11

4.8. Fertigmeldung

Die Fertigmeldung verhält sich In der Materialzuordnung analog zum Verhalten im Einkaufslieferschein.
Besonderheit: Wenn keine Materialzuordnung angelegt wird, dann wird für chargenpflichtige Artikel automatisch eine Fertigcharge angelegt und die Rückmeldemenge darauf gebucht.
Die Charge bekommt das Kennzeichen „Eigencharge“, das Suchwort BA+Nummer des Betriebsauftrags und die externe Chargennummer analog zum Suchwort.
Der Präfix „BA“ kann wie Eingangs erwähnt konfiguriert werden.
Alternativ kann selbstverständlich auch hier in die Materialzuordnung des Fertigteils abgestiegen werden um die Chargengenerierung durchzuführen.

bild12

4.9. Seriennummer

Die Seriennummernvergabe findet ebenfalls in der Fertigmeldung statt.
Gesteuert über das entsprechende Kennzeichen im Artikelstamm wird in der Materialzuordnung des Fertigteils ein zusätzlicher Button „Seriennummern erzeugen“ angeboten.

bild13

Serienchargen werden im Suchwort und der externen Chargennummer um eine 3-stellige laufende Nummer erweitert.

Es werden maximal 999 Seriennummern pro Fertigungslos / Betriebsauftrag erzeugt.

4.10. Frühzeitige Vergabe der Seriennummer

Die Seriennummern können nach der Freigabe eines Fertigungsvorschlags über die Materialzuordnung vergeben werden.
Beim Lagerzugang über die Fertigmeldung werden die Serien-Chargen nacheinander gefüllt.

Beispiel:
Betriebsauftrag 15137 hat eine Losgröße von 6 Stück. Beim Drücken des Buttons „Seriennummern erzeugen“ werden 10 Chargen nach diesem Muster angelegt:
BA15137-001, BA15137-002, BA15137-003, BA15137-004, BA15137-005, BA15137-006

Erste Rückmeldung 4 Stück
Die Seriennummern BA15137-001, BA15137-002, BA15137-003 und BA15137-004 werden jeweils mit der Menge 1 gebucht.
Zweite Rückmeldung 2 Stück
Die Seriennummern BA15137-005 und BA15137-006 werden gefüllt.

Kontakt

ESDK Chargenverwaltung
ComputerKomplett
https://www.computerkomplett.de/